Sommersemester 2025
Studium und Lehre
Lehrveranstaltungen
Vorlesungen
Mo. 14:30-16:00 (Hörsaal 23.21.HS.3E)
Die lange Regierungszeit Konstantins des Großen (306-337) ist mit zwei Entscheidungen von welthistorischer Bedeutung verbunden, nämlich die Bekehrung zum Christentum und die Gründung von Konstantinopel. Seine Regierung trug aber auch dazu bei, dass das Römische Reich nach den Erschütterungen der Reichskrise des 3. Jahrhundert im Westen noch zwei Jahrhunderte, im Osten bis in die byzantinische Zeit fortexistierte.
Die Vorlesung gibt im Lichte des Jubiläums des Konzils von Nicaea (325) einen Überblick.
Do. 16:30-18:00 (nur Online über Webex)
Bei der Rekonstruktion antik-römischer Verhältnisse während der Republik und in der Kaiserzeit konsultiert die Altertumskunde unterschiedliche Quellen (‚Datenpools‘), wie antike Schriftsteller, Inschriften, Münzen und Papyri. Neben all diesen griechischen und lateinischen SCHRIFTzeugnissen sind weiterhin SCHRIFTLOSE Befunde und Funde existent, die Resultat archäologischer Ausgrabungen darstellen, etwa Stadtgrundrisse, Gebäude mit Spezialfunktionen als auch Gegenstände aus Metall, Glas oder Ton. Obwohl bestimmte Quellen seit jeher mit bestimmten Studienfächern – Alte Geschichte, Klassische und Provinzialrömische Archäologie, Klassische Philologie – verknüpft sind, kann die Kenntnis des Quellenbestands der Nachbardisziplin(en) hilfreich sein und vor Trugschlüssen bewahren. Der Quellenbestand wird vorgestellt, durch Beispiele illustriert; dabei werden Möglichkeiten aber auch Grenzen der jeweiligen Quellen thematisiert. Die Online-Veranstaltung ist als Übersichtsvorlesung konzipiert.
Der Zugangs-Code für Webex wird vor Semesterbeginn per Mail übermittelt.
Aufbauseminare
Mi. 12:30 bis 14:00 Uhr (Seminarraum 24.21.03.62)
Der Aufstieg Roms zur zunächst Italien und dann die Mittelmeerwelt beherrschenden Macht vollzog sich über mehrere Jahrhunderte. Maßgebend war in dieser Zeit das politische System, die Römische Republik. Vom angeblichen Ende der Königsherrschaft im Jahr 509 bis zur Einrichtung des Prinzipats am 13. Januar 29 v. Chr. unter Augustus bildete sie die Verfassungsform des Römischen Reichs. Als Mischverfassung aus aristokratischen und demokratischen Elementen, ergänzt um kultische Elemente, sollte sie die Grundlage des römischen Erfolgsmodells werden.
Die Herrschaft von „Senat und Volk von Rom” (lat.: Senatus populusque Romanus, abgekürzt SPQR) veränderte die Mittelmeerwelt entscheidend. Auf den Aufstieg zur beherrschenden Vormacht Italiens folgten die Auseinandersetzung mit der See- und Handelsmacht Karthago. Aus den drei Punischen Kriegen zwischen 264 und 146 v. Chr. ging Rom als Siegerin hervor. Parallel dazu wurden die drei hellenistischen Großmonarchien der Antigoniden, Seleukiden und Ptolemäer niedergerungen. Eroberte Gebiete wurden dem römischen Herrschaftsbereich in Form von Provinzen einverleibt.
Das Fehlen äußerer Feinde machte Platz für Konflikte im Innern. Über die Reformen der Gracchen bis hin zu den zwei Triumviraten und damit verbundenen inneren Auseinandersetzungen wurde die Republik langsam ausgehöhlt. Das Ende fand sie mit der Errichtung des Prinzipats durch Augustus, der als princeps auf unbegrenzte Dauer mit Vollmachten ausgestattet war, die ihn zu einem Alleinherrscher machten.
Das Aufbauseminar fasst diese Entwicklungen ins Auge und verfolgt die Geschichte der Römischen Republik von ihrem Entstehen bis hin zu ihrem Ende. Dabei leitet es die Studierenden an, die Arbeit des Historikers einzuüben. Die Römische Republik bietet eine exzellente Möglichkeit, verschiedenste historische Quellen und damit verbundene Fragestellungen zu bearbeiten. Im Aufbauseminar wird die Arbeit des Historikers an diesen Quellen eingehend eingeübt und um eine enge Diskussion mit der Forschungsliteratur ergänzt.
Vertiefungs- und Masterseminare
Übungen
Di. 10:30-12:00 Uhr (Seminarraum 24.03.01.63)
Die römische Provinz Germania inferior hat einen überaus reichen Schatz an epigraphischen Zeugnissen vorzuweisen. Das Spektrum reicht von Grabinschriften und Weihedenkmälern über Militärdiplome und Fluchtäfelchen bis hin zu Ziegelstempeln und Graffiti. Ziel der Übung ist es, mit den unterschiedlichen Inschriftengattungen vertraut zu machen und deren Erkenntnispotenzial auszuloten. Anhand der Inschriften des Militärplatzes Novaesium (Neuss) und seiner Zivilsiedlung wird im Clemens Sels Museum das praktische Arbeiten an Originalstücken erprobt.
Die römische Kaisergeschichte des ersten Jahrhunderts n. Chr. ist durch wichtige historische und biographische Werke (wie die des Tacitus und Suetonius) relativ gut dokumentiert. Beide Autoren schreiben zur Zeit einer neuen Dynastie, welche sich positiv von den früheren Kaisern absetzen wollte, die teilweise als Autokraten und Schreckensherrscher in Erinnerung blieben oder, wie Caligula, als wahnsinnig galten. Daneben stehen Münzen, Inschriften und archäologische Zeugnisse, die oft andere Darstellungen vertreten. Die überlieferten zeitgenössischen Quellen, insbesondere philosophische Traktate und Poesie, sind dagegen wiederum Zeugnisse des senatorischen Widerstands gegen einzelne Kaiser und durch die stoische Theorie des idealen antiken Staates miteinander verbunden.
Exkursionen
Kolloquien
Mo. 16:30-18:00 Uhr (Seminarraum 24.21.03.84)
Vorgestellt und diskutiert werden im Kolloquium aktuelle Arbeiten am Akademien-Projekt "Kleine und Fragmentarische Historiker der Spätantike". Diskutiert werden Probleme der Übersetzung, der historischen Analyse und der Textkonstitution.